„Ich kann das nicht“ gibts nicht

Wie oft hören wir den Satz von anderen Erwachsenen oder uns selbst? „Ich kann das nicht“. Meist weniger aus Erfahrung oder Überzeugung, sondern um uns abzusichern. Um gar nicht erst Erwartungen bei anderen zu schüren, stapeln wir extrem tief.

  • Auf einer Party tanzen? „Ich kann das nicht.“
  • Beim Kartenspiel mitmachen? „Okay, aber ich kann das nicht besonders gut.“
  • Ein Bild malen? Ein Lied singen? „Das kann ich nicht.“

Das Blöde an der ganzen Sache ist, dass einem dadurch mächtig viel Spaß entgeht. Und wieso haben wir verlernt, diesen Spaß zu genießen? Wieso muss immer alles mit Leistung zu tun haben, weshalb muss man alles, was man macht, „gut“ machen, sonst probiert man es erst gar nicht?

Wenn Kinder diese Einstellung hätten, wären wir längst ausgestorben.

  • Laufen lernen? „Ich kann das nicht.“
  • Sprechen lernen? „Ich“- naja, sie würden natürlich eher nein BRÜLLEN, als Worte zu benutzen.
  • Essen lernen? „Ich kann das nicht.“

Kinder machen das anders. Sie lernen laufen, nachdem sie voller Freude, voller Frust und voller Jetzterstrecht zig mal irgendwo gegen gelaufen sind. Sie lernen Fahrradfahren, indem sie hinfallen und immer wieder aufsteigen und sich mal die Tränen aus dem schmerzverzerrten Gesicht streichen und manchmal vor Lachen in die Hose machen. Sie lernen malen und singen, ganz egal, ob sie es können, sie probieren aus und haben Spaß. Ich fürchte, den verlernen sie erst, wenn sie von Erwachsenen mit anderen verglichen werden „guck mal, die kann aber schön malen“ oder sich abschauen, dass man etwas nicht tun sollte, wenn man es nicht kann.

Es ist wichtig, dass wir können, wofür wir bezahlt werden. Ja, ein Chirurg sollte operieren können, ein Bäcker sollte backen können, ein Anwalt sollte sich mit Paragraphen auskennen.

Aber sonst lasst uns doch einfach mal schlecht in allem sein, aber glücklich, neugierig und ein bisschen so wie Kinder.