Als mein Mann und ich eine Tagesmutter für unser Kind gesucht haben, haben wir uns zwei angesehen. Beide wohnten in der Nähe, beide waren sympathisch, beide Räumlichkeiten waren absolut kinderfreundlich ausgestattet, beide hatten ein überzeugendes Konzept. Qual der Wahl?
Nö.
Der ersten Dame haben wir gesagt, wir würden uns melden, bei der zweiten wussten mein Mann und ich nach drei Minuten „die ist es“.
Hat die Erste was falsch gemacht? Überhaupt nicht. Hätte sie etwas besser machen können? Keine Ahnung. Der Funke ist halt erst bei der Zweiten übergesprungen. Dieses warme Bauchgefühl „hier wird unser Kind glücklich, hier können wir es beruhigt in die Obhut geben.“
So ist das auch mit der Wahl einer passenden Hochzeitsredner-Persönlichkeit. Sie muss zum Brautpaar passen. Der Funke muss überspringen. Sympathie und Kompetenz sind toll, aber erst der Funke sorgt dafür, dass sich das Paar auf seine Zeremonie freuen und beruhigt loslassen kann, und dass der / die Hochzeitsredner/in richtig Lust hat, dem Paar die schönste Hochzeit der Welt zu basteln.
Deshalb mein Rat an die Paare:
Scheut euch nicht, solange zu suchen, bis es passt. Schreibt den RednerInnen, bei denen es nicht so ist, nette Absagen (das ist wichtig, damit sie ihre Termine neu vergeben können), aber habt deswegen kein schlechtes Gewissen. Ihr heiratet (hoffentlich) nur einmal und habt das Recht, jemand richtig Passendes zu finden!
Deshalb mein Rat an die Freien RednerInnen:
Seid nicht traurig, wenn ihr nach einem netten Gespräch nicht gebucht werdet. Das Paar hat euch nicht abgelehnt und verurteilt, es hat jemand anderen ausgewählt und Platz für besser passende KundInnen in eurem Terminkalender geschaffen. Es stiehlt euch nicht die Zeit. Natürlich ist eine Zusage schöner und auch ich verspüre ein kurzes Bedauern in mir bei einer Absage, aber vielleicht hilft uns der Gedanke:
Lasst uns Funken sammeln, keine Aufträge.